Satan, Beelzebub, Luzifer by Graf Arturo

Satan, Beelzebub, Luzifer by Graf Arturo

Autor:Graf, Arturo [Graf, Arturo]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9781783106684
Herausgeber: Parkstone International


Eugène Delacroix,

Mephistopheles bietet Faust seine Hilfe an,

1827-1828, Öl auf Leinwand, 45,5 x 37,7 cm.

The Wallace Collection, London.

Eugène Delacroix,

Faust versucht, Margarete zu verführen.

Lithographie, 26,2 x 20,8 cm.

Musée Delacroix, Paris.

Als Anthemius diese Worte hört, erfasst ihn plötzlich eine große Furcht und Bestürzung und er fordert das Schriftstück zurück. Doch vergebens, der Fürst, der ihn nicht weiter beachtet, fährt weiter und lässt ihn im Staube liegend zurück, aufgelöst in Tränen des Grams und der Reue. Am folgenden Tag schneidet sich Anthemius das Haar ab, kleidet sich in Sackleinen und sucht den Bischof einer benachbarten Stadt auf. Er wirft sich ihm zu Füßen, erzählt ihm seine Geschichte und bittet ihn inständig, ihn erneut zu taufen und somit zu erretten. Der Bischof erwidert, dass er ihn nicht erneut taufen könne, ermahnt ihn, all seine Hoffnung in Gott zu setzen und weint und betet mit ihm.

Als Anthemius nach Hause kommt, befreit er alle seine Sklaven, verteilt seinen Besitz an die Armen und die Kirchen, gibt Marias Mutter drei Pfund Gold, und während Maria ins Kloster geht, widmet er sich vollständig Gott, dessen Gnade niemand vergeblich erfleht. Was das Schriftstück anbelangt, das zurückzugeben sich der Dämon mit den Worten weigerte, er werde es dem ewigen Richter am Tag des Jüngsten Gerichts vorlegen – es wird nicht weiter erwähnt.

Bei diesen beiden soeben vernommen Legenden ist Liebe das Motiv, das den Verwegenen oder auch Leichtsinnigen dazu treibt, die Hilfe des Teufels zu erbitten und einen Vertrag aufzusetzen, der sie die Erlösung ihrer Seele kostet. Bei anderen Legenden ist es das Streben nach Ehren und Reichtum oder der Durst nach verbotenem Wissen.

Die Legende von Theophilus, der auch schon (nicht sehr zutreffend) als ‘Faust des Mittelalters’ bezeichnet wurde, geht auf das 6. Jahrhundert zurück und wird erstmalig von einem gewissen Eutychianus erzählt, der sich als Schüler eben jenes Theophilus ausgibt und behauptet, das, was er berichtet, mit eigenen Augen gesehen zu haben:

In Adana, einer Stadt in Kilikien, lebte ein Verweser und Vizedominus der örtlichen Kirche, ein mit vielen seltenen Tugenden gesegneter Mann mit dem Namen Theophilus. Als der Bischof gestorben war, bestimmten die Einwohner und die Geistlichen einhellig Theophilus zu dessen Nachfolger. Der Metropolit ist mit dieser Wahl äußerst zufrieden. Theophilus jedoch führt seine eigene Unwürdigkeit und Unzulänglichkeit ins Feld und lehnt diese neue Würde ab, und kein Appellieren oder inständiges Bitten können ihn davon abbringen. Deswegen wird ein anderer Bischof gewählt, der entgegen jedem Recht und aller Vernunft Theophilus aus seinem Verweseramt entfernt.

Prompt beginnt der Teufel, seine Ränke zu schmieden, und in das bescheidene und demütige Herz jenes achtbaren Mannes gießt er den Gärstoff übler Leidenschaften, er weckt in ihm die Sehnsucht nach Ansehen, Rang und Ehre. Theophilus sucht einen ruchlosen Juden auf, der einen gewissen Ruf als Zauberer besitzt, erzählt ihm von der ihm widerfahrenen Ungerechtigkeit, eröffnet ihm seine Seele und bittet ihn um Hilfe. Um Mitternacht führt ihn der Hexenmeister zu einer Arena nahe der Stadt und warnt ihn mit den üblichen Worten: „Was immer du hörst oder siehst, fürchte dich nicht, und schlage auf keinen Fall das Kreuz.



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